Dienstag, 14. April 2015

Rettungsaktion an der Hohen Munde

Die Bergrettung Telfs und Leutasch konnten in der Nacht von Samstag 21.03.2015 auf Sonntag zwei tschechische Bergsteiger von der Hohen Munde retten. Die beiden waren in einen Wettersturz geraten und vom Weg abgekommen. Ein Hubschrauberflug war bei dieser Wetterlage nicht möglich.
Bei Schnee, Nebel und Wind hatten sie den Weg verloren, einer war außerdem am Knie verletzt. Nach absetzen des Notruf der zwei Bergsteiger wurde die Rettungsaktion gestartet. Laut Hinweis befanden sich die Bergsteiger auf 2300m Höhe in unmittelbarer Nähe der Lawinenverbauung. Nach tel. Kontaktaufnahme wurde den beiden mitgeteilt sie sollen an Ort und Stelle auf uns warten, da ein falscher Abstieg auf der Hohen Munde sehr gefährlich werden kann. Der Aufstieg in der Nacht bei Wind und Schneefall konnte nur gewagt werden da die Lawinengefahr noch kein Thema war und wir sehr gute Ortskenntnisse besitzen. Als wir in den Bereich der Lawinenverbauung kamen war aber leider kein Lebenszeichen mehr zu vernehmen. Erst eine fast zugeschneite Spur führte uns dann in die Richtung der verirrten Bergsteiger die sich aber jetzt noch ca. 200 m unterhalb von uns, in der Südostflanke des Munde Kopfs befanden, also weit entfernt vom Normalabstieg. Da kein langes Seil zur Verfügung stand stieg ich so weit wie möglich zuerst mit 60m Seil und dann seilfrei die Südostflanke ab um besseren Kontakt aufzunehmen zu können. Überraschender Weise kamen mir dann die zwei Bergsteiger entgegen und wir stiegen anschließend gemeinsam auf bis wir den Bergsteiger mit dem etwas ledierten Knie ans Seil hängen konnten.
Da der Verletzte noch halbwegs gehen konnte entschlossen wir uns ihn am kurzen Seil und ausgetretener Spur soweit zu Fuß nach unten zu bringen bis wir ihn in nicht mehr so steilem Gelände im Akkya abtransportieren konnten. 13 Stunden nach dem Notruf übergaben wir den Verletzten an die Rettung. Besonderer Dank gilt meinen Bergrettungskameraden aus Telfs und Leutasch.

 







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